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Weltmeisterin in Ottawa 1984

Das olympische Jahr und die Saison ist für Eiskunstläufer besonders aufregend und fordert einen langen Atem. In manchen Sportarten gibt es im Olympia Jahr gar keine Weltmeisterschaft.
Die ersten Wettkämpfe für uns beginnen schon im September und der letzte und einer der wichtigsten ist im März: die Weltmeisterschaften. Da aber der Saisonhöhepunkt schon die Olympischen Spiele sind, viele Wintersportler danach verdientermaßen feiern, heißt es für Eiskunstläufer sich nicht ablenken zu lassen und fleißig weiter zu trainieren. Doch ich muss zugeben, ein wenig ist die Luft raus und ich glaube nicht nur bei mir.
Und trotzdem mein Ziel und Ansporn für Ottawa ist es, zum ersten Mal Weltmeisterin zu werden und in der Tat wird 1984 ein traumhaftes Jahr für mich.

Hattrick 1984

Während es bei den Europameisterschaften stetig das Treppchen nach oben ging, war ich mit den Platzierungen meiner Weltmeisterschaften, welche bisher Platz 10- 5- 2- 4 sind, nicht ganz zufrieden .Wobei ich im Nachhinein denke, dass der 4. Platz im Vorjahr mir die Augen öffnete, dass es auch Niederlagen in der Karriere eines Sportlers geben “muss”, um die richtigen Konsequenzen für sich daraus zu ziehen . Und vielleicht war die “Klatsche” genau das Richtige für mich, um das Olympiajahr mit Ernsthaftigkeit und mehr Disziplin zu absolvieren. Auf alle Fälle genieße ich es, zur Weltmeisterschaft in Ottawa als frischgebackene Olympiasiegerin und nun Favoritin an den Start zu gehen.

Glücklicherweise schaffe ich tatsächlich den Hattrick, in einer Saison alle drei großen Titel zu erringen und es gelingt mir auch zum ersten Mal in allen drei Disziplinen 3 kleine Goldmedaillen in Empfang zu nehmen. Bei der ungeliebten Pflicht (Manno, das unendlich langweilige Pflichttraining in diesem Jahr hat sich doch ausgezahlt), beim Kurzprogramm und bei der Kür.
Es sollte allerdings auch zum letzten Mal sein.

Eine japanische Läuferin, Midori Ito, kündigt in Ottawa schon jetzt an, eine starke Konkurrentin in der Zukunft zu werden. Die Höhe und Weite ihrer vielfachen Dreifach Sprünge sucht schon jetzt ihres gleichen. Aber darüber zerbreche ich mir im März noch nicht den Kopf, sondern genieße den Erfolg und lasse mich in der anschließenden ISU Schaulauf Tournee durch die Vereinigten Staaten so richtig vom Publikum feiern.
Sowieso machen Schaulaufen und Shows sooooooo viel mehr Spaß!!!!!

Copyright Katarina Witt