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Flaming News

19.02.2010

Fast jeden Tag jogge ich an der Olympischen Flamme vorbei und fast jeden Tag gibt es Neuigkeiten. Heute ist es eine Riesenschlange. Aus alter Gewohnheit will ich mich gleich anstellen. Na ja, kleiner Scherz. Die Menschenschlange windet sich um die Besichtigungsterrasse neben der Olympischen Flamme. Bisher war die Terrasse abgesperrt. Ab heute ist sie nun geöffnet und wird sogleich ins Herz der vielen Besucher geschlossen. Keiner weiss so richtig warum sie erst heute zu betreten ist aber das ist ja jetzt auch egal und wieder lässt die Freundlichkeit der Helfer und des Sicherheitspersonals alles weitere in den Schatten treten. Was zählt, ist der unverbaute Blick auf DAS Wahrzeichen der Olympischen Spiele. Am Mittag bin ich mit Willy Bogner verabredet. Ich werde heute mit ihm ein Interview für mein Filmtagebuch führen. Und was gibt es dafür besseres als eine kleine Skitour. Auf dem Weg zum Grouse Mountain, den sich unser Regisseur für unsere Spritztour ausgeguckt hat, holen wir Willy von seinem Hotel ab. Allerdings steht er nicht am verabredeten Ort sondern schaut sich in der Lobby den Kombinationsslalomlauf der Damen an. Das wollen wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen, schmeissen kurzerhand unseren Ablaufplan über den Haufen und bejubeln Maria Riesch bei ihrem Goldlauf. Anschliessend fahren wir zur Gondelstation in Nord-Vancouver und bestaunen den Ausblick auf die Stadt, der mit jedem der 1231 Höhenmeter bis zum Gipfel immer spektakulärer wird. Die meisten Strecken sind hier oben wegen des warmen Wetters nicht mehr befahrbar. Es reicht aber noch für ein paar Abfahrten mit Willy. An meinen 3 Stürzen ist einzig und allein die fantastische Landschaft schuld, die jegliche Konzentration auf etwas anderes unterbindet. Hier oben wurde übrigens auch eine Episode der X-Files gedreht. Die halbe Stunde Verspätung  durch unseren verzögerten Beginn macht sich jetzt bemerkbar. Ich bin schon knapp dran für die Synchronisation einer weiteren Episode meines Filmtagebuches und dann schnell Umziehen und Abfahrt zum Pacific Coliseum, in dem ich mir die Eislaufentscheidung bei den Herren anschaue. Wieder treffe ich viele Kollegen und Freunde, wie zum Beispiel Tara Lipinski und Viktor Petrenko. Er trainiert übrigens den amerikanischen Läufer Jonny Weir, der am Ende 6. wird. Vor der Entscheidung richte ich mich darauf ein, dass sich Jewgeni Pluschenko seine Goldmedaille “abholt”. Aber dann kommt es doch anders. Evan Lysacek zeigt ein blitzsauberes Programm und gewinnt Gold ganz knapp vor Jewgeni. Die Entscheidung ist sicherlich gerechtfertigt. Ich persönlich bevorzuge aber den charismatischen und leidenschaftlichen Auftritt von Jewegeni. So ist das eben mit dem Eiskunstlaufen. Die Ergebnisse werden fast immer diskutiert. Gerne würde ich noch ein wenig länger mit meinen früheren Kollegen fachsimpeln aber der Blog will ja auch noch geschrieben werden.

Herzliche Grüße aus Vancouver

Katarina 

Copyright Katarina Witt